Körpergebet nach Psalm 139

Körpergebet nach Psalm 139

Was meine Worte sagen, kann ich gleichzeitig mit dem Leib ausdrücken. Nach einer Weile können die gesprochenen Worte wegfallen; der Körper betet weiter. Gebärden, die ich „bedeutungsvoll“ ausführe, unterstützen mein „Da-Sein“ im Augenblick.
Als geeigneter Ort für dieses Körpergebet bietet sich eine Quelle, ein Brunnen, ein Fließgewässer an.

Grundform

Bei gestreckten Armen lege ich die Handrücken vor dem Körper aufeinander und führe sie von unten über die Mitte langsam nach oben.

Ich öffne Hände und Arme über dem Scheitel zu einem großen Kelch und sage:
„Meine Seele streckt sich aus nach dir, lebendiger Gott.

Ich drehe beide Handflächen nach außen und führe die ausgestreckten Arme im großen Bogen über die Seiten nach unten und sage:
Von allen Seiten umgibst du mich.

Ich öffne die Handinnenflächen nach vorne, nehme den Raum vor mir wahr. Ich rechne mit Gottes Gegenwart jetzt und in Zukunft, wenn ich sage:
Du bist vor mir.

Ich öffne die Handinnenflächen nach hinten, nehme den Raum hinter mir wahr. Ich rechne mit Gottes Gegenwart jetzt und in der Vergangenheit, wenn ich sage:
Du bist hinter mir.

Ich führe die ausgestreckten Arme in weitem Bogen über die Seiten nach oben bis über den Scheitel hinaus (Kelchhaltung), wenn ich bitte:
Komm in mir wohnen.

Über dem Kopf lege ich wieder die Handrücken zusammen (an den Fingerspitzen beginnend), führe die Hände zum Herzen (Fingerspitzen weisen nach unten), während ich sage:
Erfülle mich mit deiner Liebe.

Erweiterung und Schluss

Das Gebet kann von vorne beginnen.
Nach einigen oder vielen Wiederholungen kann ich so enden:

Was ich selbst empfange habe, verströme ich wieder, indem ich die Hände vor dem Herzen zur Schale drehe und von mir weg nach vorne führe. Ich breite die Unterarme zur Seite, während ich sage:
Und strahle durch mich aus in die Welt,

Ich senke die Hände (Handflächen nach unten) mit einer Segensgebärde zur Erde, während ich sage:
damit die Erde gesegnet sei.

Atemführung

Wer das Gebet nach einigen Wiederholungen in Stille durchführt, kann die Sätze und Gebärden mit dem Atem begleiten.

Einatmen – Meine Seele streckt sich aus nach dir, lebendiger Gott.
Ausatmen – Von allen Seiten umgibst du mich.                                              
Einatmen – Du bist hinter mir.
Ausatmen – Du bist vor mir.
Einatmen – Komm in mir wohnen.
Ausatmen – Erfülle mich mit deiner Liebe.
Einatmen – Und wirke durch mich in die Welt,
Ausatmen – damit die Erde gesegnet sei.

nach einer Vorlage
bearbeitet von Daniela Ditz-Sievers

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