Sinne-Segen
Was meine Worte sagen, kann ich gleichzeitig mit dem Leib ausdrücken. Nach einer Weile können die gesprochenen Worte wegfallen; der Körper betet weiter. Gebärden, die ich „bedeutungsvoll“ ausführe, unterstützen mein „Da-Sein“ im Augenblick.
Als geeigneter Ort für dieses Körpergebet bietet sich ein ruhiger Ort in der Natur
oder drin an. Das Körpergebet kann auch im Sitzen ausgeführt werden.
Grundform
Liturg:in spricht vor. Alle wiederholen den Text (grün) und berühren jeweils die entsprechenden Körperstellen.
Berühre deine Augen und sprich:
Segne meine Augen,
damit ich klar sehen kann.
Berühre deine Ohren und sprich:
Segne meine Ohren,
damit ich deutlich hören kann.
Berühre deinen Mund und sprich:
Segne meinen Mund,
damit ich wahrhaftig rede.
Berühre dein Herz und sprich:
Segne mein Herz,
damit ich mich der Liebe öffnen kann.
Streiche an deinen Armen entlang zu den Händen
Segne meine Hände,
damit sie Gutes tun.
Berühre deinen Leib und sprich:
Segne meinen Leib,
damit ich mich und meine Gefühle spüren kann.
Berühre deine Oberschenkel und sprich:
Segne meine Füße (Beine)[1],
dass sie den Weg des Friedens finden.
Erweiterte, eingeübte Form
Nach einer Hinführung und Anleitung, damit alle wissen, wie es gehen wird und worauf sie sich einlassen, führt jede:r die Bewegungen des Gebets im eigenen Fluss durch. Alle dürfen bei dem Gedanken bleiben, der sie gerade beschäftigt.
Das Gebet endet, wenn alle beim „Amen“ verweilen oder die Klangschale zurückruft.
Die Hände werden in Halbschalen über beiden Augen gelegt. Die Augen blicken ins Dunkel. Einen (zwei, drei, …) Atemzüge verweilen.
Segne meine Augen,
damit ich klar sehen kann.
Zu den Schläfen hin die Augen auswischen.
Die Hände werden in Halbschalen über beiden Ohren gelegt. Die Ohren lauschen ins Hohle. Einen (zwei, drei, …) Atemzüge verweilen.
Segne meine Ohren,
damit ich deutlich hören kann.
Mit den Fingern hinter den Ohren entlang zum Kiefer streichen.
Mit senkrechten Fingern über die Lippen zur Mitte streichen (Schnütchen) und vor dem Mund die Handflächen gegeneinander halten (betende Hände), Daumen unterm Kinn. Einen (zwei, drei, …) Atemzüge verweilen.
Segne meinen Mund,
damit ich wahrhaftig rede.
Die Daumen beieinander lassen und die Hände wie einen Schmetterling auf der Brust landen lassen.
Einen (zwei, drei, …) Herzschläge verweilen.
Segne mein Herz,
damit ich mich der Liebe öffnen kann.
Über die Schultern an den Armen entlang bis zu den Händen streichen.
Segne meine Hände,
damit sie Gutes tun.
Die Hände auf den Bauch legen und sanft darüberstreichen. Im einen oder anderen eine Zeit verweilen.
Segne meinen Leib,
damit ich mich und meine Gefühle spüren kann.
Mit streichender Bewegung über die Flanken, Nieren, Gesäß (die Beine hinunter- und hinaufstreichen). Die Hände seitlich auf den Oberschenkeln ruhen lassen. Entspannt stehen. Eine Zeit verweilen.
Segne meine Füße (Beine),
dass sie den Weg des Friedens finden.
Von vorn beginnen – oder zum Schluss kommen mit:
Die Hände streichen zur Mitte und kommen unterhalb des Nabels zur Ruhe.
Amen.
(Verfasser:in unbekannt, Erweiterungen und Bewegungen Daniela Ditz-Sievers)
[1] Der bayrische Fuß reicht bis zum Hüftgelenk. 😉